Geschichte der Mädchenlager

So begann es:

Bei den vielen begeisterten Berichten vom Jungenjungscharzeltlager war es kein Wunder, daß auch bei den Mädchen der Wunsch laut wurde: „Wir wollen auch zelten dürfen!”

„Wer sagt denn, daß ihr nicht dürft? Aber ob ihr euch traut, und ob ihr das könnt?” flüsterte man­cher zweifelnd hinter vorgehaltener Hand.

Und dann gab es doch 9 mutige Mitarbeiterinnen, die im August 1987 zusammen mit 4 Küchenfeen, 2 Männern als Nachtwächter, 28 Jungschar- und 7 Kleinkindern 6 wunderschöne Tage beim ersten Mädchenjungscharzeltlager am Mühlnickelweiher verbrachten.

Die relativ kleine Teilnehmerzahl machte es uns leicht, erste Erfahrungen zu sammeln und vieles auszuprobieren.

Bei 8 der 10 bisher stattgefundenen Lager bin ich dabei gewesen; rückblickend einige persönliche Gedanken dazu:

Ich freue mich, …

  • dass die Mitarbeiter vom Jungenzeltlager ohne „sauer” zu sein jedes Jahr das Lager aufge­baut haben und auch beim Abbau die Ver­antwortung übernehmen und mit unseren „Hilfsdiensten” zufrieden sind.
  • dass sie organisatorische Dinge wie Landratsamt, Förster, Wasserversorgung u.v.a.m. für uns gleich miterledigen.
  • dass es in manchen Jahren möglich war, Jungen- und Mädchenlager miteinander zu planen.
  • dass unsere männlichen Mitarbeiter ihren Nachtschlaf opfern, um zur Stelle zu sein, wenn eine kleine Prinzessin nachts „Wache!” schreit und zum gewissen Örtchen begleitet werden will.
  • dass wir seit 1991 Verstärkung aus Kulmbach haben und über die gute Zusammenarbeit. daß sich immer wieder Mitarbeiterinnen finden, die ihre Gaben einbringen und die Mädchen liebevoll betreuen.
  • dass Familien mit kleineren Kindern bei uns in Küche und Lager mitarbeiten können.
  • dass die kleinen Kinder von den Jungscharmädchen wie jüngere Geschwister behandelt und akzeptiert werden.
  • dass junge und ältere Mitarbeiterinnen gut zusammenarbeiten, sich annehmen und ergän­zen.
  • dass es uns bisher immer gelungen ist, das Programm so zu gestalten, daß die biblische Botschaft den Lageralltag bestimmt.
  • über die vielen ermutigenden Worte von Eltern, die uns ihre Kinder anvertraut haben.

Ich wünsche mir, …

  • dass wir bei unseren Zeltlagern nicht etwas durchziehen, weil es immer schon so war, son­dern flexibel bleiben und offen sind, Neues zu wagen.
  • dass wir die besondere Verantwortung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Küche und Lager wahrnehmen und sie nicht überfordern.
  • dass die Mitarbeiter des Jungen- und die Mitarbeiterinnen des Mädchenlagers sich mit ihren Gaben besser ergänzen lernen und mehr nach Gemeinsamkeiten suchen und nach dem, was uns verbindet. (Sollten Mädchen und Jungen in diesem Alter wirklich so verschieden sein?)
  • dass die Frohe Botschaft von Jesus in den Herzen der Kinder auf fruchtbaren Boden fällt und sie zu fröhlichen Menschen macht, die zu Seiner Ehre leben.

Ich bin dankbar,

  • dass Gott seine schützende Hand über uns gehalten hat, und Verletzungen wieder heil geworden sind.
  • dass Gott uns braucht, und wir den Kindern die wichtigste Botschaft der Welt weitersagen dürfen.
  • dass wir jedes Jahr wieder reich beschenkt wer­den beim Vorbereiten der Bibelgeschichten. dass wir die Verantwortung für die Kinder nicht allein tragen müssen, sondern jedes einzelne Kind in Gottes Hand legen und Ihm anvertrau­en dürfen.
  • dass Gott uns auch die körperliche Kraft gibt für diese oft recht anstrengenden Tage.
  • dass es Menschen gibt, die unser Lager im Gebet begleiten.

Unser allererstes Zeltlager stand unter dem Motto: „Jesus nachfolgen – miteinander leben lernen”

Damals und in allen folgenden Jahren haben wir erlebt, wie Spannungen und Streit überwunden werden können, wenn wir miteinander auf Jesus hören und von Ihm lernen.

Fröhliche Kinder, die miteinander leben und erfah­ren: Jesus liebt mich! Er ist mein Freund, dem ich vertrauen kann, und er hilft mir rücksichtsvoll, kameradschaftlich und hilfsbereit zu sein. Dieses Bild sehe ich vor mir, wenn ich an die Mädchenzeltlager denke.

“Mit Jesus Christus, mutig voran!”

von Ingrid Bouillon